Einen phänomenalen Wettkampf bestritten die beiden Nachwuchsleichtathleten des ATS Kulmbach, Julian Hoffman (M 15) und Tilman Pensler (M 14) bei den Bayerischen Leichtathletikmeisterschaften in Mühldorf/Inn, der von der Dramaturgie nicht hätte spannender sein können und am Ende mit dem Bayerischen Meistertitel für Julian, dem Bronzeplatz für Tilman und dem deutlichen Übertreffen der Qualifikationsnorm für die Deutschen Blockmeisterschaften gekrönt wurde.
Für Julian stand als erstes seine Paradedisziplin, das Hürdenlaufen, an. Mit Ausnutzung des zulässigen Rückenwindes blieb über die 80 m in 10,98s erstmalig unter der elf Sekundenmarke. Bereits hier konnte er seinen größten Widersacher und Vorjahressieger in Schach halten. Auch im Weitsprung gelang im trotz Gegenwindes mit 6,02m ein toller Sprung und er blieb weiter in Front. Über 100m konnte Julian sich zwar auf 11,98s steigern, fiel aber mit 19 Punkten Rückstand auf den zweiten Rang zurück. Im Hochsprung konnte er aber wieder deutlich Boden gut machen. Mit 1,73m schob er sich nach vorne und hatte vor dem abschließenden Speerwurf einen Vorsprung von 39 Punkten. Mit seinem ersten Wurf wollte Julian alles klar machen und legte seine ganze Kraft hinein. Der Speer schlug jenseits der 45m Marke auf. Leider konnte er den Schwung beim Abwurf nicht halten und der Wurf war ungültig. Als auch der zweite Wurf ungültig war, ging das große Zittern los. Schließlich kam er mit einem Sicherheitswurf auf 36,64m. Mit der Gesamtpunktzahl von 2944 Punkten gewann Julian mit 20 Punkten Vorsprung.
Einen riesigen Wettkampf bestritt der ein Jahr jüngere Tilman im Block Wurf. In vier Disziplinen steigerte er seine bisherigen Bestmarken deutlich. Der Verlauf des Wettkampfes war allerdings nichts für schwache Nerven. In der ersten Disziplin wuchtete er die Kugel über einen halben Meter über seiner bisherigen Bestmarke auf sehr gute 12,18m, zunächst Platz vier. Mit der nächsten Disziplin, den 8om Hürden, konnte Tilman seinen vorderen Platz behaupten. Unaufhaltsam sprintete er dem Ziel entgegen und unterbot seine alte Bestmarke mit 12.59s um zwei Zehntel. Auch im Diskuswurf konnte er sich enorm steigern. Über drei Meter warf er weiter und kam auf gute 36,32m. Auch im 100m legte er alles rein und blieb mit 12,98s erstmals unter 13 Sekunden. Vor dem abschließenden Weitsprung lag Tilman mit zehn Punkten Rückstand auf Rang vier. Um auf Platz drei zu kommen musste er mindestens zehn Zentimeter vor dem Drittplazierten sein. Nach den ersten beiden Durchgängen hatte er immer noch einen Rückstand von vier Punkten. Der letzte Versuch war der alles entscheidende. Tilman bewies absolute Nervenstärke und schaffte mit 5,23m das nicht mehr für möglich gehaltene. Mit 2678 Punkten schob er sich den hervorragenden dritten Platz.
Julian Hoffmann
